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Benedikt Schätz und Helmut Steinecker arbeiten als Künstlerduo im österreichischen Donauraum, manchmal auch in ihrem Büro: der Sailor´s Bar. Ihre Arbeiten bewegen durch das Aufzeigen und Verschieben mehrerer Realitätsebenen. Dabei werden Tore geöffnet welche durchaus auch für Chaos sorgen. Der Konsum dieser destruktiven Multi Media Konzepte kann, lässt man sich darauf ein, den Boden unter den Füßen wegziehen und als Nachwirkung einen maßgebenden Horizont aufreißen, um dann, instinktgebunden das Chaos neu zu ordnen.
Hält man an einem Dualismus fest besteht das menschliche Wesen aus zwei heterogenen Komponenten: Körper und Geist.Das Gesicht als eine der interessantesten und expressivsten Körperoberflächen ist besonders dazu prädestiniert eine kaum fassbare Bewegung – das Lebendige, den Geist – auszudrücken. Der Mensch ist jedoch auch in besonderen Maße an die funktionalen Eigenschaften seines Antlitzes gebunden. Es spielt bei gewissen prozessualen Vorgängen ein Rolle: Es individuiert ihn als Einzelwesen, sozialisiert ihn gegenüber seinem Umfeld und es ist maßgeblich für jede zwischenmenschliche Kommunikation.Worin liegt nun aber die privilegierte Rolle des Gesichts gegenüber den übrigen Körperregionen? Im und auf der Oberfläche des Körpers befinden sich unzählige nicht weniger lebensnotwendige Regionen, die oftmals nach maschinellen, mechanischen Schemen erklärt werden. Wie groß ist nun die Spanne zwischen einem als Vehikel verstandenen Körper, der sich durch physikalische Modelle erklären lässt, und einem ihn innewohnenden nicht rational erklärbaren Rest. Anders formuliert: Wie lässt sich ein in ein menschliches Gesicht eingeschriebener Affekt von seiner empirisch fassbaren Träger unterscheiden? Wie lassen sich mechanisch verortbare Eckpunkte des Körpers von denen differenzieren, die sich gegen eine mechanistische Auffassung blockieren. Oder: Welche Regionen des Körpers transportieren die Expressivität desjenigen verstärkt, die das biologische Sein einkleiden.Und: Worin liegt diese unverständliche Gewalt, die den Anderen als Anderen erscheinen lässt (und nicht als Objekt)?
Benedikt Schätz / Helmut Steinecker
Die in der Ausstellung bodily items gezeigten Objekte öffnen ein Feld der emotiven Interpretationen körperähnlicher Gegenstände. Benedikt Schätz und Helmut Steinecker rütteln dabei an grundfest-gebenden Säulen menschlichen Seins. Vertraut „lebendige“ Abbilder von Babys werden mit kaltem „totem“ Erdkernmaterial in Verbindung gebracht. Dieses Zusammenspiel wird mit Visuellen und Audiovisuellen Installationen immer wieder neu beleuchtet. Das Duo kreiert so einen Kreisel ohne greifbaren Halt, eine sich ständig spaltende und wandelnde Komposition von Möglichkeiten und Wirklichkeiten.
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